Hannes Söll
Hannes Söll
Winzer, “Sanfter Weinbau” im Weingut Söll
Hannes und seine Frau Maria betreiben das Weingut Söll. Durch einen “sanften Weinbau” gehen sie über die Bio-Standards hinaus und nehmen so Rücksicht auf künftige Generationen.
Wer bist du?
Ich bin Hannes Söll und betreibe mit meiner Frau Maria unser Weingut am Sernauberg in Gamlitz/Südsteiermark. Seit etwa meinem 7. Lebensjahr war mir klar, dass ich Weinbauer werden möchte, schon früh habe ich mich für die Arbeiten im Weingarten begeistert und auch meinen Eltern und Großeltern geholfen und ihnen „auf die Finger geschaut“. Auch die Vielfalt an Kräutern und Gräsern in unseren Weingärten kannte ich schon als Jugendlicher in- und auswendig. Das Wichtigste ist es nicht – der Beste zu sein, sondern mein Bestes zu geben, dabei MUSS gerade für die nächste/N GENERATON/EN die Natur äußerst SANFT behandelt werden – deswegen heißt meine Art Weinbau „Sanfter Weinbau“ der in manchen Bereichen weit über derzeitiges BIO und DEMETER hinaus geht.
Was machst du?
Gleich nach der Übernahme des Weingutes von meinen Eltern haben wir vor über 25 Jahren entschieden, Weinbau MIT bzw. DURCH die NATUR zu betreiben. Meine ersten Bio-Schritte habe ich vor etwa 32 Jahren auf einem Weingut in Ratsch gemacht – mir war klar, dass mir BIO wie es damals und heute verstanden wird/wurde nicht genug ist (alle unsere Vorfahren haben BIO schon viel besser gemacht, wie wir heute!!!)
Deswegen habe ich damals beschlossen auf „MINIMALBEARBEITUNG“ meiner Reben zu setzen. Die Schlagworte sind: Immunkraft fördern, keine Lösungen gegen die Natur (kein/e Frostbekämpfung, Hagelnetze, Kupfer, Insektenbekämpfung, …) Wir sparen dadurch 70-90% Treibstoff, Spritzmittel, Reifen, Maschinen, usw. …
Wie motivierst Du Dich jeden Tag auf´s Neue?
Morgens und abends mit einem Gebet, und nach dem Aufstehen mit einem ablaufenden Morgenritual. Auch meine VISION meine Erfahrungen weiterzugeben, beflügeln mich im wahrsten Sinne jeden Tag aufs Neue.
Warum machst Du was Du machst?
Etwa 8 Jahre nach Beginn meines „Sanften Weinbaues“, also vor fast 20 Jahren, habe ich all meine Lebensziele, die ich mir dafür gesetzt habe, erreicht. Aber ich spürte, dass da viel mehr geht – viel mehr nötig ist. Daher habe ich dafür alle meine möglichen Grenzen ausgelotet. Warum? Gerade der Weinbau, insbesondere in der Südsteiermark, braucht eine neue Art der Bewirtschaftung, bessere Lösungen. Dafür möchte ich die nächsten 2,5 Jahrzehnte arbeiten.
